In den vergangenen Jahren wurden große Fortschritte beim Verständnis der Genetik des Hundes gemacht. Unterschiedliche Merkmale oder Erbkrankheiten unterscheiden sich untereinander hinsichtlich Ihrer Vererbungsmodi. Fortschritte auf dem Gebiet der Genetik des Hundes, das CanMap-Projekt und die Erkenntnis, dass der Hund ein Vorbild für eine Reihe von Erbkrankheiten beim Menschen darstellt, führten zur Identifikation von Mutationen im Zusammenhang mit vielen verschiedenen Krankheiten und Merkmalen, die bei unterschiedlichen Hunderassen gefunden wurden.
Züchter können sich nun mithilfe von DNA-Tests um neurodegenerative und sensorische Erkrankungen sowie um Nieren-, Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf- und zahlreiche weitere Störungen bei Ihren Zuchttiere kümmern. Innerhalb kurzer Zeit wurden viele Informationen zur Krankheitsgenetik erarbeitet. Auch wenn es dauern wird, all diese Funde vollständig zu verstehen, müssen Züchter die Ergebnisse der DNA-Tests ihrer Hunde verstehen. Um die Ergebnisse in der Praxis nutzen zu können, sind Grundkenntnisse zu den Vererbungsmodi erforderlich.
In den folgenden Schemata finden Sie Erläuterungen zur autosomal-rezessiven und autosomal-dominanten Vererbung, und die etwas kompliziertere X-chromosomal-rezessive und X-chromosomal-dominante Vererbung.
Genetik des Hundes – Die Vererbungsmodi
Autosomal-rezessive Vererbung
Autosomal-dominante Vererbung
X-chromosomal-rezessive Vererbung
X-chromosomal-dominante Vererbung
Zusätzliche Erklärung für die X-chromosomale Vererbung
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Die X-chromosomal-rezessive Vererbung ist eine Form der genetischen Vererbung, bei der das rezessive Gen auf dem X-Chromosomen liegt. X-chromosomal-rezessiv vererbte Erkrankungen betreffen Männer häufiger als Frauen.
X und Y sind die Geschlechtschromosomen. Frauen haben zwei X-Chromosomen, die sie von Vater und Mutter erben. Dies bedeutet, dass es für Frauen wahrscheinlicher ist, das Chromosom mit dem defekten Gen zu erben. Besitzt das Weibchen das defekte Gen, kann es homozygot (zwei Kopien des defekten Gens) oder heterozygot (eine Kopie des defekten Gens) sein. Ein heterozygotes Weibchen zeigt keine Symptome der Krankheit, sondern ist nur Trägerin. Homozygote Weibchen werden Krankheitssymptome entwickeln.
Männchen haben ein X- und ein Y-Chromosom, wobei das X-Chromosom nur von der Mutter geerbt wird. Erbt der Rüde das defekte Gen von einer betroffenen Mutter, so ist er betroffen. Ist die Mutter homozygot in Bezug auf das defekte Gen, beträgt die Chance 100 %, dass die männlichen Welpen betroffen sind. Ist die Mutter heterozygot in Bezug auf das defekte Gen, beträgt Chance 50 %, dass der männliche Welpe betroffen ist, und 50 %, dass dieser gesund ist.
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Die X-chromosomal-dominante Vererbung ist eine Form der genetischen Vererbung, bei der das dominante Gen auf dem X-Chromosomen liegt. Dieser Vererbungsmodus ist weniger verbreitet als die X-chromosomal-rezessive Vererbung und er betrifft männliche Tiere nicht unbedingt häufiger als weibliche, im Gegensatz zur X-chromosomal-rezessiven Vererbung.
X und Y sind die Geschlechtschromosomen. Frauen haben zwei X-Chromosomen, die sie von Vater und Mutter erben. Dies bedeutet, dass es für Frauen wahrscheinlicher ist, das Chromosom mit dem defekten Gen zu erben. Besitzt das Weibchen das defekte Gen, kann es homozygot oder heterozygot sein, doch es ist in jedem Fall betroffen.
Männchen haben ein X- und ein Y-Chromosom, wobei das X-Chromosom nur von der Mutter geerbt wird. Erbt der Rüde das defekte Gen von einer betroffenen Mutter, so ist er betroffen. Ist die Mutter homozygot in Bezug auf das defekte Gen, beträgt die Chance 100 %, dass die männlichen Welpen betroffen sind. Ist die Mutter heterozygot in Bezug auf das defekte Gen, beträgt Chance 50 %, dass der männliche Welpe betroffen ist, und 50 %, dass dieser gesund ist.
Wir hoffen, dass Ihnen durch ein Blick auf diese Schemata die Genetik des Hundes klarer geworden ist. Doch das AnimaLabs-Team steht Ihnen immer zur Verfügung um Ihnen bei Fragen zu Ihren Testergebnissen und möglichen Paarungen oder mit Ratschlägen zu den für Ihre Hunderasse verfügbaren DNA-Tests zu helfen.