Die Gentestbeschreibung
Glykogenspeicherkrankheit beim Hund II (GSDII) – Pompe-Krankheit
Glykogenspeicherkrankheit beim Hund II (GSDII), auch als Pompe-Krankheit bekannt, ist eine Erbkrankheit, die vom Mangel eines spezifischen Enzyms verursacht wird, das in Lysosomen aktiv ist. Sie ist Teil einer größeren Gruppe von Krankheiten, die als Glykogenspeicherkrankheiten (GSDs) oder Glykogenosen bekannt sind und allesamt von Störungen bei der Glykogenverarbeitung oder dem Abbau in Muskeln, Leber oder in anderen Zellen gekennzeichnet sind. GSDs können in zwei Typen unterteilt werden, basierend auf ihrer Ursache, die genetisch oder durch Vergiftung erworbenen sein kann. Die erworbene GSD wurde nur bei Rindern identifiziert. Eine weitere Klassifizierung von GSDs in verschiedene Formen basiert auf der Art des Enzyms, das gestört ist, und in welchem Körperteil das spezifische Enzym in der Regel aktiv ist. So gibt es etwa elf GSD-Typen, klassifiziert nach der Nummer, dem Namen des defekten Enzyms oder durch den Namen des Arztes, der die Erkrankung zum ersten Mal beschrieben hat. Die Glykogenspeicherkrankheit II (GSDII) oder Pompe-Krankheit wurde beim Menschen und anderen Tierarten wie japanischen Wachteln, Katzen, Schafen und Hunden gemeldet. Die Glykogenspeicherkrankheit bei Hunden betrifft bekanntermaßen Lappländische Hunderassen wie den Finnischen und den Schwedischen Lapphund sowie den Lappländischen Hirtenhund. Sie wurde das erste Mal im Jahr 1970 bei einem Schwedischen Lappland-Hund beschrieben, doch die genetische Ursache der Pompe-Krankheit bei Hunden wurde erst 40 Jahre später bekannt.
Merkmale und Symptome
Saure alpha-Glukosidase, auch bekannt als saure Maltase, ist ein Enzym, das in Lysosomen aktiv ist, wo es normalerweise bei Glykogen-Reaktionen und dem Abbau von Maltose in Glukose beteiligt ist, ein einfacher Zucker und eine Hauptquelle für die Energie im Körper. Wird dieses Enzym inaktiv oder defekt, findet der Abbau von Glykogen nicht mehr statt, was dazu führt, dass dieses sich in den Zellen ansammelt. Hohe Konzentrationen von angesammeltem Glykogen sind giftig, was zu Organ- und Gewebeschäden im gesamten Körper führt, vor allem in Muskeln, was zur Entwicklung von Symptomen der Pompe-Krankheit führt.
Die ersten klinischen Symptome bei betroffenen Hunden sind ungefähr im 6. Lebensmonat zu beobachten. Die Symptome sind mangelhaftes Wachstum, Erbrechen, progressive Muskelschwäche, Verlust der Kondition, Herz-Kreislauferkrankungen und myokardiale Hypertrophie. Aufgrund der Schwere der Symptome tritt bei betroffenen Hunden der Tod vor dem 2. Lebensjahr ein, ansonsten ist Euthanasie erforderlich. Pathologische Befunde zeigen eine Glykogen-Ansammlung in Großhirnrinde, Leber und Herzmuskel sowie in der glatten ösophagealen Muskulatur. Eine schwere Defizienz bei der sauren alpha-Glucosidase-Enzymaktivität in Leber, Herz und Skelettmuskulatur ist zu beobachten.
Genetik
Die Glykogenspeicherkrankheit beim Hund II (GSDII) oder Pompe-Krankheit wird von einer Mutation des GAA-Gens (saure alpha-Glukosidase) verursacht, die zur Expression eines defekten Enzyms führt, was zur Entwicklung der Pompe-Krankheit führt.
Die Störung wird autosomal-rezessiv vererbt. Gesunde Elterntiere eines betroffenen Hundes sind obligat heterozygot und tragen daher ein mutiertes Allel. Heterozygote zeigen keine Symptome. Hunde, die homozygot für die Mutation sind, zeigen die Symptome der Pompe-Krankheit. Bei der Zeugung hat jedes der Jungen hat ein Risiko von 25 %, betroffen zu sein, ein Risiko von 50 %, eine asymptomatischer Träger und ein Risiko von 25 %, nicht betroffen und kein Träger zu sein.
Referenzen: