Glanzmann Thrombasthenie beim Otterhund (GT)

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Abkürzungen: GT
Gen: ITGA2B
Mutation: Punktmutation
Erbgang: Autosomal-rezessiv
Rassen: Otterhound

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Art.-Nr.: CD119 Kategorien: , Schlüsselwort:

Die Gentestbeschreibung

Glanzmann Thrombasthenie beim Otterhund (GT)

Glanzmann Thrombasthenie beim Otterhund (GT) ist eine Blutgerinnungsstörung beim Otterhund und gehört in die Gruppe von Erkrankungen, die als Glanzmann-Thrombasthenie (GT) bezeichnet wird. Glanzmann-Thrombasthenie ist eine Störung, die bei Menschen und Hunden auftritt und im Jahr 1918 von einem Schweizer Kinderarzt bei einem menschlichen Patienten entdeckt wurde. Bei Hunden wurde GT zum ersten Mal beim Pyrenäenberghund identifiziert und seine molekulare Basis, klinische Aspekte, Thrombozytenfunktion und biochemischen Daten der Hunderassen wurden in den 1990er Jahren definiert. Bei Otterhunden wurde GT erstmals im Jahre 1967 erkannt, doch wie beim Pyrenäenberghund dauerte es viele Jahre, bis die molekulare und genetische Basis bekannt wurden. Heute wird die Glanzmann-Thrombasthenie in drei Typen unterteilt, Typ I, Typ II und einen Nebentyp. Sie unterscheiden sich in der Menge der exprimierten Glykoproteine αIIb und b3 voneinander.

Merkmale und Symptome

Die Blutplättchen oder Thrombozyten spielen eine wichtige Rolle beim Verhindern von Blutungen, indem sie bei Verletzungen der Blutgefäße verklumpen. Ein wichtiger Bestandteil der Thrombozyten ist das αIIb b3Integrin, bekannt als GPIIb-IIIa-Komplex, der in gesunden Thrombozyten in großer Menge vorkommt. Das αIIb b3Integrin vermittelt die Fibrinogen-Aufnahme und ermöglicht so die Thrombozytenaggregation. Aus diesem Grund ist der Komplex auch als Fibrinogen-Rezeptor bekannt. Im Falle einer Mutation in den Genen, die für diese Glykoproteine kodieren, ist die Bildung des αIIb b3Integrin deaktiviert, was zu einer Blutgerinnungsstörung führt.

Klinische Symptome der Glanzmann Thrombasthenie beim Otterhund (GT) sind in erster Linie Schleimhaut-Blutungen wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten sowie petechiale und ekchymotische Blutungen. Der Schweregrad der Blutungen kann variieren und ist besonders bei Wunden oder nach Operationen problematisch, da die Gerinnungszeit verlängert ist. In Blutausstrichen betroffener Hund wirken 30 % bis 80 % der Blutplättchen seltsam geformt und riesenhaft. Die Antworten der Thrombozyten-Aggregation in Reaktion auf alle Agonisten (einschließlich ADP, Kollagen, Thrombin und Plättchenaktivierender Faktor) sind minimal oder fehlen, die Blutgerinnselretraktion ist stark beeinträchtigt und der Intraplatelet-Fibrinogen-Inhalt sind stark reduziert. Die Protein-Elektrophorese weist verminderte oder nicht nachweisbare Mengen des Glykoproteins αIIb und b3 auf Thrombozyten-Membranen auf.

Genetik

Glanzmann Thrombasthenie beim Otterhund (GT) wird von einer Mutation im Gen verursacht, das für Thrombozyten-Glykoprotein-Untereinheit b3 kodiert. Die Mutation umfasst zwei Änderungen, die zu Aminosäure-Substitutionen führen.

Die Störung wird autosomal-rezessiv vererbt. Der Hund kann gesund, Träger oder betroffen sein. Träger des Gens sind heterozygot und entwickeln keine Krankheitssymptome. Bei der Paarung zweier Trägerhunde hat jedes zukünftige Junge ein Risiko von 25 %, betroffen zu sein, ein Risiko von 50 %, ein asymptomatischer Träger und ein Risiko von 25 %, nicht betroffen und kein Träger zu sein.

Referenzen

Boudreaux, MK, Catalfamo, JL. (2001): Molecular and genetic basis for thrombasthenic thrombopathia in Otterhounds. Am J Vet Res 2001;62:1797–1804.